Kurzbeiträge (short paper)
Desinfektion textiler Bodenbelaege
Desinfektion textiler Bodenbeläge
Ines Ott, Tanja Ruhnau und Amelie Werz
Bisher gibt es keine geeigneten Desinfektionsverfahren für textile Bodenbeläge. Aus diesem Grund werden drei desinfizierende Wirkstoffe (Peressigsäure, Quartäre Ammoniumverbindungen, Wasserstoffperoxid) auf ihre Wirksamkeit und Anwendbarkeit auf einem Veloursteppich als Testobjekt unter Verwendung eines Sprüh- und Saugextraktionsgeräts überprüft. Die beste Wirkung zeigte sich bei dem Einsatz von Peressigsäure. Weniger wirksam sind Quartäre Ammoniumverbindungen sowie Wasserstoffperoxid. Aufgrund der ätzenden Wirkung der Peressigsäure muss jedoch die Eignung einer langfristigen Anwendung des Wirkstoffs in weiteren Versuchsreihen untersucht werden.
Textile Bodenbeläge, Sprüh- und Saugextraktion, Verfahrensentwicklung, Desinfektion, Keimreduktion
Disinfection of textile floor coverings
To date, there are no suitable disinfection methods for textile floor coverings. For this reason, three disinfecting agents (peracetic acid, quaternary ammonium compounds, hydrogen peroxide) are assessed for their efficacy and applicability on a velour carpet as a test object using a spray and suction extraction device. The best effect has the use of peracetic acid. Less effective are quaternary ammonium compounds and hydrogen peroxide. However, due to the corrosive effect of peracetic acid, the suitability of long-term application of the active ingredient must be investigated in further test series.
Textile floor coverings, spray and suction extraction, process development, disinfection, germ reduction
10.23782/HUW_15_2022
Verbraucherverhalten zu Kuehlgeraeten
Soziodemografische Unterschiede im Verbraucherverhalten bei der Nutzung von Kühl- und Gefriergeräten in Deutschland
Victoria Hebald, Christian Hüppe und Rainer Stamminger
Kühl- und Gefriergeräte gehören zur Standardausstattung in deutschen Haushalten. Dennoch fehlen Informationen über Nutzerverhalten und potenziell signifikante Korrelationen zwischen soziodemografischen Faktoren und Verbraucherverhalten. Die vorliegende Datenerhebung erfolgt im Januar und Februar 2020 in 706 deutschen Haushalten mittels Online-Fragebogen. Dabei zeigt sich, dass zwischen Verbraucherverhalten und Empfehlungen für eine energieeffiziente Nutzung starke Diskrepanzen bestehen. Unter anderem weisen die mittlere Anzahl der Türöffnungen, die Einlagerung von Lebensmitteln und Getränken sowie die Füllmenge des Geräts eine Abhängigkeit von der Haushaltsgröße auf. Die durchschnittliche Umgebungstemperatur korreliert mit dem Aufstellort im Winter.
Kühlgefrierkombination, Verbraucherempfehlung, Umgebungstemperatur, Innentemperatur, Türöffnung
Investigation of socio-demographic differences in consumer behavior in the use of refrigerators in Germany
Refrigerators and freezers are standard equipment in German households. Nevertheless, there is a lack of information on user behavior and potentially significant correlations between sociodemographic factors and consumer behavior. Data is collected in January and February 2020 from 706 German households using an online questionnaire. The results show that there are strong discrepancies between consumer behavior and recommendations for energy-efficient use. Among other things, the average number of door openings, food and beverage storage, and appliance fill quantity show a dependence on household size. The average ambient temperature correlates with the installation location in winter.
Refrigerator-freezer combination, consumer recommendation, ambient temperature, internal temperature, door opening
10.23782/HUW_22_2021
Medien fuer Menschen mit Behinderung
Angebot an Medien und Hilfsmitteln im Bereich Ernährung, Kochen und Küche für Menschen mit Behinderung sowie für Menschen mit geringer oder fehlender Literalität
Liesa Oswald, Agnes Streber und Gertrud Winkler
Barrierefreie Medien und Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung sowie für Menschen mit geringer oder fehlender Literalität im Bereich Ernährung, Kochen und Küche tragen dazu bei, ihnen eine selbstständige, selbstbestimmte und gesundheitsbewusste Lebensführung zu ermöglichen. Bisher gibt es keine zusammenfassende Marktübersicht. Das aktuelle Angebot im deutschsprachigen Raum wird recherchiert, nach Kategorien sortiert aufgelistet und kommentiert. Die kommentierte 32-seitige Marktübersicht mit fast 80 Medien und 25 Hilfsmitteln kann kostenfrei abgerufen werden unter: https://kinderleicht-ev.de/projekte/barrierefreie-hilfsmittel/.
Medien, Behinderung, Analphabetismus, Haushalt, Ernährung
Media and tools in the areas of nutrition, cooking and kitchen for people with disabilities and for people with little or no literacy in German language – an overview
Barrier-free media and tools for people with disabilities and for people with little or no literacy in the areas of nutrition, cooking, and kitchen help to live independently, self-determined and health-consciously. So far a summary overview is lacking. Media and tools in the German-speaking area were searched, listed according to categories, and commented on. The annotated 32-page market overview with almost 80 media and 25 tools is available for free at: https://kinderleicht-ev.de/projekte/barrierefreie-hilfsmittel/.
media, disability, illiteracy, household, nutrition
10.23782/HUW_05_2022
Verpflegungskonzepte Demenz
Anwendung von Verpflegungskonzepten für Menschen mit Demenz in der Praxis – Eine Untersuchung am Beispiel stationärer Einrichtungen der Altenhilfe in Fulda
Angelina Heumüller, Stephanie Hagspihl
Die vorliegende Studie widmet sich der Frage, inwiefern Verpflegungskonzepte für Menschen mit Demenz in der stationären Altenpflege angewendet werden. Anhand von zwei qualitativen, leitfadengestützten Expert*inneninterviews wird herausgearbeitet, wie ein Konzept der Ernährungsversorgung für Menschen mit Demenz gestaltet werden sollte. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig eine individuelle (Ernährungs-)Versorgung ist, welche insbesondere im Rahmen des Hausgemeinschaftskonzeptes ermöglicht werden kann. Individuell angewendete Verpflegungskonzepte bergen das Potenzial, die Ernährungsversorgung der Bewohner*innen zu verbessern, sind jedoch auch mit Hürden verbunden.
Demenz, Verpflegung, stationäre Altenpflege, Hausgemeinschaftskonzept, Gemeinschaftsgastronomie
Implementation of nutritional concepts for patients with dementia – a study on the example of nursing homes in Fulda, Germany
The study is dedicated to the question to what extent nutritional interventions for people with dementia are applied in the daily provision of stationary nursing homes. With the method of qualitative semi-structured interviews, the aspects of a concept for the needs of people with dementia was analyzed. The results underline the importance of an individual (nutritional) provision for people with dementia, which can be supported through the practice of the group living concept. Individually used diet interventions can improve the nutrition of people with dementia. But they also come with obstacles.
dementia, nutrition, stationary nursing homes, group living concept, community catering
10.23782/HUW_06_2022
StopTheSpread
#StopTheSpread: Konzeption eines Escape Rooms zu Basis-Hygienemaßnahmen hauswirtschaftlicher Mitarbeiter
Janine Kettler
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Vermittlung von Wissen mittels des Game-based Learning (GBL). Der Fokus liegt dabei auf Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaft in pflegerischen und stationären Einrichtungen, bei denen im jährlichen Rhythmus Hygieneschulungen abgehalten werden müssen. Für diese Belehrung wird ein Escape Room theoretisch konzipiert. Durch die Nutzung von GBL als didaktische Methode kann Wissen nachhaltig erarbeitet und in diesem Fall im beruflichen Alltag der hauswirtschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angewendet werden.
Game-based learning, Escape Room, Hygienemaßnahmen, Hauswirtschaft
#StopTheSpread: Conception of an Escape Room on basic hygiene measures for domestic employees
In the following paper the transfer of knowledge by means of game-based learning (GBL) will be discussed. The focus lies on domestic employees in nursing and inpatient facilities for whom hygiene measures must be held at annual intervals. An Escape Room is theoretically designed for this instruction. By using GBL as a didactic method, knowledge can be sustainably acquired and – in this case – applied in the daily work of the domestic employees.
Game-based learning, Escape Room, hygiene measures, domestic economy
10.23782/HUW_04_2022
Einkaufsfahrten und CO2
Einkaufsfahrt und gekaufte Produkte – ein Vergleich der CO2-Bilanzen
Barbara Hortmanns, Melina Wittig und Uwe Großmann
In der Gesellschaft wird der Einkauf regionaler Produkte, z. B. beim Erzeuger in einem Hofladen, als ökologisch vorteilhaft angesehen. Auf Grund der meist außerstädtischen Lage der Hofläden sind diese Einkäufe mit weiten Fahrtwegen der Kunden verbunden, weshalb die Produkte mit höheren Umweltauswirkungen belastet sind als bei städtischen Einkaufsfahrten. In dieser Arbeit werden mittels Ökobilanzierung von biologisch produziertem Schweinefleisch und Untersuchungen zu Einkaufsfahrtwegen Lösungsvorschläge zur Reduzierung der Emissionen beim Einkaufen entwickelt. Die Ergebnisse zeigen, dass Emissionsreduktionen durch effiziente Routen- und Einkaufsplanungen seitens der Kunden und dem Konsumgüterangebot in der Nahversorgung durch die Landwirte erreichbar sind.
Ökobilanz, Einkauf, Hofladen, Nachhaltigkeit, Last Mile
Transport distance vs. acquired products – a comparison of carbon footprints
According to society the purchase of local products, for example at farm shops, is considered beneficial in terms of sustainability. These shops are mostly located in rural areas which leads to longer transport distances and results in higher emissions for acquired products. In this examination a life cycle assessment of organically produced pork as well as studies about the last mile of customers are used to develop strategies for reducing CO2-emissions while purchasing groceries. The results show that the reduction of emissions can be achieved through efficient route and purchase planning on the part of customers and the range of consumer goods in local supply by farmers.
life cycle assessment, purchasing, farm shop, sustainability, last mile
10.23782/HUW_21_2021
Ernaehrung Corona
Ernährungsbezogenes Verbraucherverhalten in der Corona-Pandemie
Clara Llosa Isenrich, Katharina Würth, Sina Linke-Pawlicki und Gertrud Winkler
Die Corona-Pandemie beeinflusst Alltagsroutinen. In 16 Haushalten werden Daten zum ernährungsbezogenen Verbraucherverhalten nach der Lockerung infektionsschützender Maßnahmen erhoben, von Mitte Juni bis Mitte Juli 2020. Es zeigen sich Veränderungen, wie z. B. ein gestiegenes Hygienebewusstsein und ein weniger spontanes Einkaufsverhalten.
Ernährungsverhalten, Verbraucherverhalten, qualitative Erhebung, COVID-19-Pandemie
Nutritional behavior during the COVID19 pandemic
The corona pandemic influences everyday routines. Data are collected in 16 households after relaxation of infection protection measures. We find modifications in the broad field of nutrition as for example a better awareness of hygiene and a less spontaneous shopping behavior.
Nutritional behavior, consumer behavior, qualitative study, COVID-19-pandemic
10.23782/HUW_03_2021
Haushaltsnahe Dienstleistungen
Haushaltsnahe Dienstleistungen für Familien – Eine qualitative Studie über die Relevanz alltagsunterstützender Angebote für die Entlastung erwerbstätiger Eltern
Mareike Bröcheler
Berufstätigen Eltern stellt sich heute die Frage, wie sie ihre Jobs, Kinderbetreuung, Hausarbeit, also kurzum die vielen Aufgaben der Arbeit des Alltags gut miteinander vereinbaren können. Die vorliegende Studie widmet sich der Frage, inwiefern Haushaltshilfen Entlastung oder hingegen neue Aufgaben hervorbringen. Anhand einer qualitativen Untersuchung werden Voraussetzungen und Wirkungen der Nutzung haushaltsnaher Dienstleistungen auf das Alltagsmanagement sowie Argumente für eine Förderung des Sektors haushaltsnaher Dienstleistungen erarbeitet. Im Ergebnis zeigt sich eine deutliche Entlastung, die insbesondere die erwerbstätigen Mütter spüren.
Haushaltsnahe Dienstleistungen, Familie, Haushalt, Vereinbarkeit, Alltagsmanagement
Household services for families – A qualitative study on the relevance of everyday supporting services for the relief of working parents
Today working parents face the question, how to reconcile all tasks of family and career life every day. Therefore, this study addresses the question to what extend household services might relieve some burden or whether new tasks would arise. On the basis of a qualitative research design, preconditions and effects of the use of household services on everyday life management as well as arguments for a promotion of the household services sector will be elaborated. As a result a significant relieve of burden is to observe, especially noticed by working mothers.
household services, family, household, reconciliation of family and career, everyday management
10.23782/HUW_06_2021
Selbständigkeit Ingenieurinnen
Selbständigkeit als Strategie, um der Vereinbarkeitsproblematik zu begegnen? Ingenieurinnen zwischen Erwerbstätigkeit und Familie
Silvia Niersbach
Die vorliegende Studie widmet sich mit qualitativem Forschungsdesign der Frage, ob die berufliche Selbständigkeit von Ingenieurinnen eine Strategie darstellt, um Familie und Beruf unter den gegebenen Rahmenbedingungen miteinander vereinbaren zu können. In beiden untersuchten Fällen ist der Schritt in die berufliche Selbständigkeit anders motiviert. Allerdings stellt sich die Frage, ob diese die egalitäre Arbeitsteilung der beiden Paare erst ermöglicht – quasi als Nebeneffekt. Wo Licht ist, ist jedoch auch Schatten: Das dual earner model wartet im familialen Alltag mit hohem Organisationsaufwand und Zeitnot auf.
Vereinbarkeit Familie und Beruf, berufliche Selbständigkeit, Ingenieurinnen
Self-employment as a strategy to counter the compatibility issue? Female engineers between employment and family
The aim of the study is to explore if self-employment of female engineers is a strategy to reconcile family and work under the given framework conditions. In both cases examined, the step towards self-employment was motivated differently. Conversely this means, that the self-employment may be the precondition for the equal division of labour between the couple – as a side effect. In addition to this advantage, there are also disadvantages: the dual earner model causes a high level of organization and time pressure in everyday family life.
work-life balance, self-employment, female engineers
10.23782/HUW_12_2020
Digitale Hauswirtschaft
Entwicklung und Umsetzung einer digitalen Lösung zur Unterstützung der Hauswirtschaftsprozesse in der Altenpflege
Hannah Küppers und Britta von Esmarch-Rummler
Der Beitrag zeigt auf, wie eine mögliche Softwarelösung Mitarbeitende in der stationären Altenpflege in den Hauswirtschaftsprozessen „Wäsche waschen“ und „Geschirr spülen“ effektiv unterstützen kann. Durch eine Fokusgruppe werden Nutzungsanforderungen abgeleitet. In sechs Altenpflegeheimen wird ein Prototyp in zwei Iterationen getestet und fortlaufend weiterentwickelt. Die Ergebnisse zeigen, dass folgende Funktionen die Mitarbeiter unterstützen können: Assistenz- und Lernfunktion, lexikalisches Wissen für die Hauswirtschaft und Technik, „Pinnwand“ zum Informations- und Nachrichtenaustausch, Geräteübersicht mit zugehörigen Dokumenten, Maschinenstatus und Wartungseinträgen sowie Spracheinstellungen.
Hauswirtschaftsprozess, stationäre Altenpflege, App, menschenzentrierte Entwicklung, Nutzertests
Design and development of a digital solution to support housekeeping processes in elderly care
The article shows how a possible software solution can effectively support employees in stationary geriatric care in the housekeeping processes „laundry“ and „dish washing“. Usage requirements are derived through a focus group. In six nursing homes a prototype is tested in two iterations and continuously developed. The results show that the following functions can provide optimal support for employees: Assistance and learning function, lexical knowledge for housekeeping and technology, digital “pinboard“ for information and message exchange, device overview with associated documents, machine status and maintenance entries as well as language settings.
housekeeping process, stationary geriatric care, app, human-centered design, usability tests
10.23782/HUW_06_2020